Vergangene Projekte

Um Ihnen eine kleine Kostprobe zu geben, präsentiere ich im Folgenden Auszüge aus Romanen, die ich aus dem Englischen übersetzt habe.

Sie finden alle von mir übersetzten Romane auf Amazon.


Die Spende (The Gift)

von Louise Jensen


Callie hat Jenna ihr Herz geschenkt. Wortwörtlich.

Für Jenna eine zweite Chance auf Leben, aber auch eine große Verantwortung. Denn ist Callie wirklich bei einem Unfall gestorben?

Jenna spürt, dass noch mehr dahintersteckt, und ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Doch was muss sie dafür opfern?

Dt. Veröffentlichung 2022

Mit einem Knall landet mein Getränk vor mir auf dem Tresen und Flüssigkeit schwappt über den Rand des Glases. Steves Blick ist eine offene Herausforderung, als würde er darauf warten, dass ich mich beschwere. Ich senke den Blick und greife nach einem Geschirrtuch, um die Sauerei aufzuwischen, aber das Tuch ist steinhart und verkrustet. Ich lasse es fallen und wische meine Hände an meiner Jeans ab. Die Limo ist schal und warm, aber der frische Limettengeschmack gibt mir Kraft.

Ich richte mich auf und hebe meinen Kopf, dann schiebe ich mein Glas zurück über den Tresen. »Ich hätte gern etwas Eis.«

Nach einem kurzen Moment des Schweigens huscht ein fast unmerkliches Lächeln über Steves Gesicht. Neil bricht in lautes Gelächter aus und zieht seinen Hocker in meine Richtung, den Eimer mit dem Eis in der Hand. Er stinkt nach Öl und fahlem Zigarettenrauch und es kostet mich einige Überwindung, nicht zurückzuweichen.

»Dich hab ich hier noch nie gesehen.« Neil öffnet den Reißverschluss seiner schwarzen Kapuzenjacke und zieht sie aus. Seine Hände sind komplett verdreckt und auf der bleichen Haut seiner Arme sprießen dunkle Haare. Er hebt den Deckel des Eimers und grabscht mit bloßen Fingern nach Eiswürfeln. Ich versuche, das Gesicht nicht zu verziehen, als er sie in mein Getränk fallen lässt, und verdränge den Gedanken an all den Dreck unter seinen Fingernägeln, als ich mein Glas hochhebe. Allerdings kann ich mich nicht dazu überwinden, tatsächlich daraus zu trinken. 


Du musst sie finden
(Find Her Alive)

von Lisa Regan


Detective Josie Quinn weiß, dass ihre Zwillingsschwester Trinity für eine spannende Story alles tun würde.

Aber als sie wochenlang nicht mehr von Trinity hört und in ihrer Miethütte nicht sie, sondern einen Haufen grausig arrangierter Knochen findet, fürchtet sie, dass ihre Schwester diesmal zu weit gegangen sein könnte.

Dt. Veröffentlichung 2023

 

»Jetzt guck zu«, sagte sein Vater. Er warf die Schlange in die Mitte der Lichtung. Sie begann sofort, in die entgegengesetzte Richtung zu kriechen. Und dann war plötzlich der Habicht da, nur ein paar Meter entfernt, seine dicken Krallen wie ein Speer nach unten gerichtet, die atemberaubend riesigen Flügel weit ausgebreitet. Er pflückte die sich aufbäumende Schlange aus dem Gras und flog mühelos wieder ins Blaue hinein.

Voll Staunen beobachtete Alex’ Vater, wie der Vogel aus ihrem Sichtfeld verschwand.

Alex konnte spüren, wie etwas warm und klebrig seinen Nacken hinunterströmte. »Dad«, sagte er leise. »Ich glaub, ich brauch ein Pflaster.«

Er berührte seinen Hinterkopf erneut und als er dem Vater seine Hand hinhielt, war die Handfläche komplett mit Blut bedeckt. Sein Vater blickte auf ihn hinab und sein staunender Gesichtsausdruck verwandelte sich in Abscheu. Einen langen Moment starrte er zu Alex hinunter, den Mund höhnisch verzogen. Dann schüttelte er den Kopf, schnaubte und ging davon. Überrascht und sprachlos sah Alex ihm hinterher. Francis hatte bereits eine beachtliche Strecke zurückgelegt, bevor er sich umdrehte und seinem Sohn zwei Worte entgegenspuckte, aber Alex hörte sie so deutlich, als hätte er sie ihm ins Ohr geschrien.

»Dummer Junge.« 


Die Witwe (The Widow)

von K.L. Slater


Kates Leben ist perfekt. Sie lebt in einem idyllischen Dorf unter netten Leuten, hat eine glückliche kleine Tochter und in Michael einen liebevollen Mann.

Doch dann verschwindet eine junge Frau spurlos – und die Polizei scheint Michael zu verdächtigen. Wie weit muss Kate gehen, um ihre Familie zu beschützen?

Dt. Veröffentlichung 2023

 
Oben hatte Suzy große Augen gemacht, als sie Irenes alte Kleidungsstücke von Biba entdeckt hatte. Manche dieser Teile lagen schon seit fünfzig Jahren auf dem Dachboden und stammten aus einer Zeit, als Irene Anfang zwanzig gewesen und wie ein Wirbelwind durch die Stadt gefegt war.
 
Suzy war die Kinnlade heruntergefallen. »Irene, diese Sachen gelten heute als Vintage. Wussten Sie, dass man dafür auf eBay gutes Geld bekommen kann?«
 
Irene hatte lachen müssen. »Ach du meine Güte, mir war schon klar, dass ich nicht mehr die Frischeste bin, aber Vintage? Das lässt mich ja wie eine Greisin klingen!«

Suzy war das schrecklich peinlich gewesen und sie hatte die Hände über den Mund geschlagen. »Oh, ich wollte Sie nicht beleidigen, Irene, das tut mir so leid! Wissen Sie, ›Vintage‹ ist ein Begriff aus der Modebranche und …«

»Ich weiß doch, ich weiß. Meine Liebe, ich habe mir nur einen Scherz erlaubt!«, hatte Irene ihr versichert, als ihr klar wurde, dass ihre Neckerei nicht wie gewollt bei der jungen Frau angekommen war.

Da hatte sich Suzys hübsches Gesicht wieder entspannt und Irene hatte darauf bestanden, dass sie sich ein paar der Teile für ihre eigene Garderobe aussuchte. Sie probierte ein knappes goldenes Strickoberteil an, kombiniert mit Jeans und hohen Plateauschuhen, die Amos »Kartoffelstampfer« genannt hatte. Irene konnte sich nicht erinnern, sie mehr als einmal getragen zu haben.

Michael war auf der Suche nach seinem Schlüsselbund vorbeigekommen und oh, Irene hatte sein Gesicht genau gesehen, als Suzy in ihrem schicken Outfit hereinspaziert kam. »Große Augen machen« war gar kein Ausdruck dafür! 


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